#Jugendhilfebudget 2025

Der derzeit durch Verwaltung und Kommunalpolitik vorgestellte Entwurf eines Sparpaketes in der Jugendhilfe sieht wesentliche Einschränkungen in der Angebotslandschaft vor. Als gemeinnütziger Träger sind auch wir seit vielen Jahren in der freien Jugendhilfe tätig und kümmern uns um die Heranwachsenden in der Stadt Chemnitz.

Geht es um die Verteilung von Steuermitteln, geht es auch immer darum, wer welche Interessen vertritt. Erforderliche Ausgaben für Angebote der Jugendarbeit im Rahmen des Jugendhilfeplanes können nicht durch die Kinder und Jugendlichen selbst beantragt werden, es braucht uns Erwachsene als gewissenhafte Interessenvertreter. Es braucht uns als Verwalter dieser Rechte. Sind wir, in dem Fall für Dritte handelnd, uns unserer Verantwortung ausreichend bewusst? Erfüllen wir Erwachsenen dieses Mandat im Hinblick auf eine gerechte Verteilung von Steuermitteln?

Fehlende Mittel für Angebote der Jugendhilfe stellen eine sozialverträgliche Stadtentwicklung vor sehr große Herausforderungen oder auch deutlich in Frage. Wollen wir diese Folgen für Chemnitz aushalten bzw. können wir dann mit den Folgen leben? Unterstützungsangebote im Bereich der Jugendhilfe sind jetzt teilweise zur Schließung ab 2025 vorgesehen, weil die grundsätzlichen Planansätze des Haushaltsvolumens für das Ausgabenfeld Jugendhilfe zu gering sind. Nicht die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit der einzelnen Jugendhilfemaßnahmen stand in Frage, sondern hier greift das Ergebnis der Prioritätensetzung der Haushaltsverantwortlichen für den städtischen Gesamthaushalt.

Demokratie bedeutet auch, für soziale Sicherheit, Teilhabe und Chancengleichheit zu sorgen. Dies als Voraussetzung dafür, dass aus Kindern und Jugendlichen nicht nur eben große Menschen werden, sondern verantwortungsvolle und teilnehmende Menschen in Zukunft zu unserem Stadtbild gehören. Die heranwachsende Generation trifft die nächsten Entscheidungen und diese Entscheidungen betreffen jeden Einzelnen von uns.

Als AWO Chemnitz formulieren wir unsere Priorität ganz klar: Priorisierung und Sicherung der notwendigen Finanzierung aller Maßnahmen des beschlossenen Jugendhilfeplans.


Ines Neubert

Geschäftsführerin